Umweltministerin Priska Hinz eröffnet Ausstellung der Wettbewerbsergebnisse zur LGS Oberhessen 2027 feierlich
„Wir sind Garten“ ist das Motto der achten hessischen Landesgartenschau (LGS), die im Jahr 2027 in der Region Oberhessen stattfinden wird. Die erste interkommunale Landesgartenschau des Bundeslandes mit insgesamt elf Kommunen, gelegen zwischen der östlichen Wetterau und dem südlichen Vogelsberg beschreitet gemeinsamen diesen neuartigen Weg. Das Projekt soll gärtnerische Schwerpunktthemen mit den Herausforderungen des Klimawandels unter Einbindung umweltpädagogischer Angebote im Kontext einer ganzen Region als Bühne für eine Landesgartenschau verbinden.
Als wichtiger Vorbereitungsschritt des Großereignisses in 2027 wurde im Oktober 2022 ein freiraumplanerischer Ideen- und Realisierungswettbewerb ausgelobt, dessen Planungsaufgabe vier Teilbereiche mit Büdingen, Echzell, Gedern und Nidda-Bad Salzhausen, sowie einer interkommunalen Gesamtgestaltungsidee, umfasste.
Insgesamt zehn Planungsbüros reichten Gestaltungsideen zu dieser Aufgabenstellung ein. Am 04. und 05. April 2023 tagte dann das hierzu einberufene Wettbewerbspreisgericht und prämierte die entsprechenden Preisträgerentwürfe. Alle eingereichten Arbeiten werden auf der nun stattfindenden Ausstellung in Büdingen öffentlich zu sehen sein. Den Auftakt hierzu bildete eine Eröffnungsfeier am Mittwochabend in Büdingen, bei der zahlreiche Mandatsträger und wichtige Partner des Prozesses zusammenkamen.
Als aktuelle Schirmherrin der Landesgartenschauen gab sich Priska Hinz, Staatsministerin für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Hessen die Ehre und eröffnete die Ausstellung feierlich. Sie stellte dabei, die Intention des Landes Hessen, ein solches Großereignis zu unterstützen, sowie den Anspruch an eine moderne Landesgartenschau in den Vordergrund: „Im Fokus der Landesgartenschauen stehen nicht nur schöne Blumen, es geht auch um Artenvielfalt, Klimaschutz, nachhaltige Stadtentwicklung und damit auch um unsere Lebensqualität. Die ausgewählten Büros haben allesamt tolle Konzepte zur Gestaltung der Gartenschauflächen in den vier Kernbereichen Büdingen, Echzell, Gedern und Nidda-Bad Salzhausen vorgelegt. Ich gratuliere den Preisträgern herzlich und bedanke mich bei allen beteiligten Kommunen sowie dem Verein Oberhessen e.V. für ihr bisheriges Engagement.“
Die Worte von Staatsministerin Hinz ergänzte als weiterer Gastredner Ralf Habermann, Vertreter des hessischen Landesverbands im Bund Deutscher Landschaftsarchitekten (bdla). So sind Landesgartenschauen stets ein Zusammenspiel von verschiedensten Akteuren und bilden eine komplexe Aufgabenstellung. Die Landschaftsarchitekten bilden mit deren Planungen die Grundlage, welche im Garten- und Landschaftsbau nachfolgend herstellt wird und von den Gartenbaubetrieben, Floristen, Steinmetzen und vielen anderen Gewerken letztendlich herausgeputzt wird. Er wünschte allen Beteiligten viel Erfolg bei dieser spannenden, aber auch fordernden Aufgabe.
Nach den offiziellen Grußworten folgte ein Rundgang mit Staatsministerin Hinz und weiteren Gästen durch die Ausstellung der verschiedenen Planungsergebnisse. Die vier preistragenden Entwürfe wurden erläutert und angeregt diskutiert.
Für die Teilaufgabe des Stadtparks Büdingen wurde dem Büro grabner huber lipp landschaftsarchitekten und stadtplaner mbb aus Hamburg der erste Preis zugesprochen. Hier soll ein moderner Stadtpark im direkten Umfeld von Stadtverwaltung und Stadthalle mit verschatteten Aufenthaltsmöglichkeiten, Spiel- und Bewegungsangeboten für Kinder und Jugendliche, sowie einer geeigneten Fläche für Veranstaltungen geschaffen werden.
Dabei sollen der angrenzende Seemenbach integriert werden und im Sinne des Hochwasserschutzes auch Retentionsräume gewonnen werden. Ein Grünes Herz im Herzen der Stadt wird für Büdingen entstehen. In Echzell konnte sich das Büro Franz Reschke Landschaftsarchitektur GmbH aus Berlin durchsetzen. Hier entsteht unter dem Stichwort Zukunftspark eine Fläche, die vielfältige Funktionen vereint.
Neben einem Streuobsthain und einem gärtnerischen Bereich mit Versuchsfeldern und der Einbindung eines grünen Klassenzimmers, wird ein sogenannter Sporthain mit Angeboten von Jung bis Alt entstehen. Eine neue Wegeverbindung über die stellenweise renaturierte Horloff soll die nördliche Erschließung des Gebietes nachhaltig verbessern. Der Flusslauf soll außerdem erlebbar gestaltet werden und zum Verweilen einladen.
Das Büro von Franz Reschke wurde überdies auch in Gedern als erster Preisträger ausgewählt. Dort wird der historische Schlosspark unter Beachtung denkmalpflegerischer Belange in einem angemessenen Maße weiterentwickelt und ergänzt. Beispielsweis sollen ein neuer Spielbereich und ein Gartenareal für umweltpädagogische Inhalte entstehen. Insgesamt wird die Erschließung des Areals verbessert und mit angepassten Wegeführungen barrierearm gestaltet.
Für den Wettbewerbsbereich im Kurort Bad Salzhausen als Ortsteil der Stadt Nidda konnte der Entwurf des Büros bbzl böhm benfer zahiri landschaften städtebau aus Berlin am meisten überzeugen. Hier wurde die sensible Integration kleinteiliger Spielstationen in die historische Anlage des Unteren Kurparks nachvollziehbar gelöst. Der angrenzende Landgrafenteich soll eine Sanierung erfahren und in diesem Zuge erlebbarer gestaltet werden. Auch soll die Wegeführung zeitgemäßer gestaltet werden.
Überdies reichten alle teilnehmenden Planungsbüros einen gestalterischen Ansatz für die Gesamtregion ein. Dies weißt vielfältige Lösungsideen von einheitlichen Gestaltungs- und Pflanzelementen bis hin zu überregional verbindenden Strukturen auf.
Alle Planungsentwürfe können in den folgenden Tagen von Interessierten begutachtet werden.
Die Ausstellung ist öffentlich in der Willi-Zinnkann-Halle – Eberhard-Bauner-Allee 16 in Büdingen.
Öffnungszeiten sind Do, der 11.05. von 09.00 bis 18.00 Uhr, Fr, der 12.05. von 09.00 bis 20.00 Uhr und am Sa, den 13.05. von 11.00 bis 16.00 Uhr.